„Und keiner hat für uns Kaddisch gesagt …“
Deportationen aus Frankfurt am Main 1941 bis 1945
Zwischen 19. Oktober 1941 und 15. März 1945 waren von Frankfurt am Main etwa 30 Transporte mit nahezu 10.000 antisemitisch Verfolgten in die Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager abgefahren. Fast alle diese Menschen – Männer, Frauen, Kinder und Greise – kamen zu Tode oder wurden systematisch ermordet.
Aus diesem Anlass zeigte das Jüdische Museum Frankfurt vom 16. März bis 4. September 2005 eine Ausstellung zur Vorgeschichte, zum konkreten Ablauf und zur Organisation der Deportationen. Sie stellte zugleich die zu einem ersten Abschluss gebrachte und von zeitsprung seit 1996 erarbeitete Datenbank mit Namen und Biografien von circa 13.000 Holocaust-Opfern umfassend vor. Zur Ausstellung erschien 2005 im Stroemfeld Verlag ein 568-seitiger Katalog.
Die Ausstellungstexte von zeitsprung, die exemplarisch an Einzelbiografien das Typische der jeweiligen Deportationstransporte vorstellen, sind im Katalog vollständig abgedruckt. Der staatlichen Ausplünderung und der dürftigen Strafverfolgung der Täter nach 1945 sind jeweils eigene Kapitel gewidmet. Außerdem verfasste zeitsprung für den Band einen Aufsatz über die Datenbank zur Gedenkstätte Neuer Börneplatz, den eine Liste der bislang auf den Gedenktafeln unerwähnten Namen ergänzt.
Autorinnen: Heike Drummer und Jutta Zwilling.
Weitere mit dem Jüdischen Museum Frankfurt realisierte Projekte finden Sie hier:
Deportationen aus Frankfurt
Datenbank Gedenkstätte Neuer Börneplatz
„Wer die deutsche Geschichte kennt wie diese beiden Frankfurterinnen von ‚zeitsprung‘, der kann eben nicht ausblenden, dass noch im März 1945 die letzte Deportation aus der Stadt abgegangen ist …“
Frankfurter Rundschau